Die interkantonale Abgeltung für die Ausbildungsleistung der Universität Basel muss steigen

Der Regierungsrat fordert eine bessere Abgeltung für die Ausbildungsleistung, die die Universität Basel für Studierende anderer Kantone erbringt. Die Leistungen der Universitäten werden immer anspruchsvoller und teurer, besonders in den naturwissenschaftlichen Disziplinen. Die Trägerkantone sehen sich deshalb laufend mit steigenden Ausgaben konfrontiert. Es ist notwendig, dass die anderen Kantone sich stärker an diesen Kosten beteiligen, wenn die Universität ihre Position im internationalen Wettbewerb halten soll.

Kantone, die eine Universität führen, erhalten von Kantonen, die Studierende an die Universität schicken, Abgeltungen. Diese Abgeltungen werden im Rahmen der interkantonalen Universitätsvereinbarung (IUV) geregelt. Nach 20 Jahren soll nun die IUV revidiert und auf eine neue Grundlage gestellt werden.

Die Schweizerische Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) hat einen Entwurf in die Vernehmlassung geschickt. Die Revision sieht richtige und notwendige Erneuerungen vor. Insbesondere sollen die Tarife künftig nicht mehr pauschal nach politischen Kriterien festgesetzt werden, sondern von den „effektiven“ Kosten abgeleitet werden. Die Berechnung der Kosten erfolgt jedoch nach Standards, die den realen Kosten der Ausbildungsstätten in keiner Weise gerecht werden. Insbesondere war es eine Auflage der Revision, dass gesamthaft die Kosten für die Zahlerkantone nicht steigen dürfen. Diese Ausgangslage führt dazu, dass das System verbessert wird, jedoch die Universitätskantone dennoch auf ihren Kosten sitzen bleiben.

Die Rahmenbedingungen der Revision der IUV erklären sich daraus, dass in den entscheidenden Gremien, insbesondere der EDK, die Zahlerkantone in der Mehrheit sind. Es geht auf Dauer jedoch nicht an, dass die Universitätskantone real mit steigenden Kosten konfrontiert sind, der Ausgleich dieser Kosten durch die anderen Kantone jedoch stagniert. Vor diesem Hintergrund bekennt sich zwar der Regierungsrat zum nationalen Hochschulsystem und der Weiterführung der IUV, fordert aber, dass diese in Richtung besserer Kostenwahrheit weiterentwickelt wird.

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